AG 4: Diskurs-Macht-Wissen. Konstruktionen von Ungleichheit

AG Mitglieder: Annemarie Ambühl (Klassische Philologie), Antje Dresen (Sportsoziologie; AG-Sprecherin), Florian Freitag (Amerikanistik), Marion Gindhart (Altertumswissenschaften/Paradigma Alte Welt), Thorsten Hindrichs (Musikwissenschaft), Claudia Steinberg (Sportpädagogik)

Diese interdisziplinäre Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit den kulturellen, ästhetischen, symbolischen und sozialen Dimensionen von Ungleichheit im Lichte der Verwobenheit von Macht und Wissen. Ungleichheit wird als Ausgangspunkt, aber auch als Effekt kommunikativer Praktiken, sozialer Strukturen und deren Wahrnehmungen gedeutet, die eng mit gesellschaftlichen Phänomenen des Rechts, der Politik, der Wirtschaft, der Kultur, Kunst und Literatur, der Sprachverwendung und Herrschaft gekoppelt sind. Im Mittelpunkt des Interesses stehen (diskursive) Konstruktionen von Ungleichheit der Gegenwart und der Vergangenheit sowie aus vergleichenden Perspektiven über kulturelle und sprachliche Grenzen hinweg. So beschäftigen wir uns mit Fragen wie: Wer ist wie an dem System der wissensbasierten Repräsentation und Produktion von Ungleichheit beteiligt? Welche Merkmale identifizieren bzw. rechtfertigen Ungleichheit und soziale Schichtung in den jeweiligen Gesellschaften? Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen ästhetischen, soziokulturellen, ökonomischen und politischen Fremd- bzw. Selbstdarstellungen sowie Macht-Wissen-Komplexen? Welche handlungspraktischen Folgen resultieren aus der raumzeitlichen Kommunikation von institutionell eingebundenen kollektiven Akteuren?

Vor diesem Hintergrund widmen wir uns aktuell und speziell den Diskurs-Phänomenen des „Crossings“. In der Konsequenz unseres internationalen Workshops zu “Discursive Crossings: Subversion and Affirmation of Power Relations” im Oktober 2012 erarbeiten wir terminologische, theoretische und empirische Zugangswege zu diesen sozialen Prozessen der Sprachwahl zwischen Codierungen, Aneignungen, Legitimität und Legitimierungen sowie Territorialisierungen. Dazu steht der Aufbau eines internationalen Forschernetzwerkes im Zentrum.